Ankunft & Wangfujing Dajie (27.9.2006) - Chinamingtian

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Ankunft & Wangfujing Dajie (27.9.2006)

2006 - Teil 1

2. Tag, Mittwoch 27.09.2006, Ankunft in Beijing, Shopping auf der Wangfujing

Da wir in München erst abends um 19:05 losgeflogen sind, wurde es draußen schnell dunkel. Die Mehrzahl der Passagiere in der Business Class hat nur kurz eine Kleinigkeit gegessen, dann schoben die ersten bereits die Verdunklung an den Fenstern nach unten, sie wollten nur schlafen. Spätestens um 23:00 nach deutscher Zeit schliefen die meisten, und die Flugbegleiter schoben die noch offenen Verdunklungen nach unten. Angeblich ist dieses Abdunkeln das Ergebnis von Passagierbefragungen unter Vielfliegern. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Für die Flugbegleiter ist dieses natürlich angenehm, wenn auf einem langen Flug nach dem Essensservice in der Kabine Ruhe einkehrt, sprich möglichst viele Gäste schlafen, besonders wenn man gerne die Möglichkeiten zum Pause machen nutzen will oder selbst müde ist (Jetlag oder Spätabflug). Schlafende Passagiere stören eben nicht (die Flugbegleiter). Die Freiheit über den Wolken ist leider nicht grenzenlos, und mancher Lufthansa-Kabinengeneral zeigt dieses allzu deutlich.

Ich gebe mich hiermit als "Klappen-Nach-Unten-Zieh-Verweigerer" zu erkennen, ich lasse mich nicht in eine Blechdose ohne Fenster und Blick nach draußen einsperren, ich bin ein Natur-, Wolken- und Sonnenfan. Aufgrund dessen, hatte ich mehrfache Diskussionen mit den Flugbegleitern (klingt besser als Stewardessen). Die wollten die Verdunkelung unten haben, damit es in der Kabine dunkel ist, und sie ungestört Pause machen konnten, ich wollte es offen haben, damit ich aus dem Fenster sehen konnte.

Darf ich denn etwa die Leselampe auch nicht benutzen, wenn ich arbeiten will? Das stört die in der Nähe Sitzenden mindestens genauso viel, wie ein nicht verdunkeltes Fenster. Und auch das Argument, was die 'Mitreisenden' wollen zieht bei mir nicht, zumindest haben mich meine Mitreisenden bisher auch nie vor dem Schuhe Ausziehen um meine Zustimmung gefragt.

Wer schlafen will, soll gefälligst Ohrstöpsel und Schlafbrille nutzen oder die Klappe halten. Und als Passagier zahle ich schließlich für den Ausblick aus dem Fenster, oder bekomme ich neuerdings einen Preisnachlass, wenn ich die Verdunkelung akzeptiere?

Als es draußen hell wurde habe ich meine Kamera gezückt und die Landschaft draußen fotografiert, zu meiner Freude gesellte sich noch ein weiterer chinesischer Fluggast hinzu, der gleichfalls die Verdunklung neben seinem Sitz nach oben schob und so wie ich, den Sonnenaufgang über Sibirien (oder war es hier schon die Mongolei) fotografierte. Hochplateaus, schneebedeckte Bergspitzen, kleine Dörfer in Flusstälern, alles konnte ich gestochen scharf von oben erkennen.

Das Frühstück was es jetzt gab, war äußerst mager: eine Scheibe Schinken, eine Scheibe Putenbrust, 2 kleine Stückchen Käse, dazu Brötchen, Obst sowie Kaffee oder Tee, das war alles. Immerhin noch Luxus, dass es den Kaffee aus einer Tasse gab, und nicht aus einem Pappbecher, es war halt nur Business Class.



Kurz vor der Landung wurden vom Kabinenpersonal schnell noch die von den Passagieren auszufüllenden Einreisebescheinigungen ausgeteilt. Da wir dies schon vom letzten Mal kannten und daher wussten, was wir wo schreiben und ankreuzen mussten, hat es keine 2 Minuten gedauert, da war dieser Teil der Bürokratie erledigt.

Pünktlich um 10:20 landeten wir in Beijing, draußen war es dunstig, aber gleichzeitig bei 27°C  sonnig. Man kann also sagen "leichter Smog", für Beijing ist dieses aber nichts Außergewöhnliches, wer dahin fährt muss damit rechnen.

 
 

Wir gehörten zu den ersten, die das Flugzeug verlassen durften, und da dieses mal keine langen Warteschlangen vor uns an den Kontrollschaltern waren, hatten wir schon nach weiteren 5 Minuten sämtliche Einreiseformalitäten hinter uns gelassen. Bereits auf dem Wege zur Gepäckhalle wurden wir von einer Flughafenmitarbeiterin erwartet, die uns zum richtigen Gepäckband brachte. Während Hartmut mit der Angestellten am Gepäckband auf unser Gepäck wartete, kümmerte ich mich ums Bargeld. Auf unserer letzten Reise hatten wir kein chinesisches Geld übrig behalten, beim Verlassen von Beijing im Jahre 2005 hatten wir nicht geglaubt, dass wir so schnell wieder in diesem Land sein würden. Deutlich schneller als beim letzten Mal kamen dann bereits nach ein paar wenigen Minuten die Koffer und wurden mit vereinten Kräften auf einen Gepäckkarren verfrachtet. Die Flughafenmitarbeiterin ließ es sich nicht nehmen, den Gepäckkarren selber zu schieben, also ab durch den Zoll (nothing to declare). Wir hatten zwar nichts zu verzollen, aber gefragt hat uns auch keiner. Die Mitarbeiterin lieferte uns wohlbehalten beim Chauffeur des Hotels ab, der im nahe gelegenen Parkhaus wartete. Wir mussten und durften uns einfach um nichts kümmern. So saßen wir bereits 30 Minuten nach der Landung im Auto, das uns zum Hotel brachte, der Kofferraum reichte so eben, na ja, ein Koffer musste auf den Beifahrersitz, aber das stört in China niemanden.

Wer Beijing kennt, der kennt auch den Fahrstil der Auto- und Taxifahrer. Normalerweise wird gehupt und gedrängelt, auf 2-spurigen Straßen fährt man in 3 Spuren, und es ist doch auch kein Problem von der linken auf die rechte und zurück zu wechseln. Verkehrsregeln sind für die Fahranfänger da, und welcher Taxifahrer ist schon Fahranfänger? Und Sicherheitsgurte, ja ein Taxi in Beijing verfügt über diese Sicherheitseinrichtung, aber der Chinese nutzt diese nicht, in den meisten Fällen sind sie auch defekt.

Wir konnten uns glücklich schätzen, dass unser Fahrer nicht diesen Fahrstil hatte, oder zumindest mit Fahrgästen, sich diesen Fahrstil nicht erlaubte, so verlief die Fahrt zum Hotel ruhig und stressfrei, außerdem ohne jeden Stau. Kurz vor unserer Ankunft im Hotel telefonierte der Fahrer kurz, wie wir später erfuhren, hat er uns beim Hotel angekündigt. Die Ankunft war um 11:30. Bereits an der Eingangstür wurden wir von einer Hotel Mitarbeiterin erwartet, sie begrüßte uns mit Namen und führte uns direkt auf unser Zimmer. Die Check-In Formalitäten im Hotel wurden dann auch unkompliziert im Zimmer (536) durchgeführt, wir mussten also nicht an der Rezeption warten. Frisches Obst und Kuchen standen für uns bereit, es hätte ja sein können, das wir hungrig waren. Wir wurden richtig genötigt den Kuchen zu essen, er schmeckte ausgezeichnet.

Aufgrund der von uns gebuchten Zimmerkategorie konnten wir während des gesamten Aufenthaltes die Club Lounge nutzen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil, dazu aber später vielleicht noch mehr.

..........Crowne Plaza Hotel
..........48 Wangfujing Ave (Wangfujing Dajie) / Dengshikou Dajie
..........Dongcheng District
..........100006 Beijing

Nach dem Auspacken der Koffer und ein wenig frisch machen, konnte es dann gegen 14:30 endlich mit unserem Besichtigungsprogramm losgehen.

Vom Hotel aus sind wir die Wangfujing Dajie in Richtung Süden gelaufen. Wir waren auf der Suche nach Adaptern und Filtern für meine Olympus Kamera, dazu waren wir in jedem (!) Fotoladen, und davon gibt es auf der Wangfujing Dajie einige, leider vollkommen erfolglos.  Ich ärgerte mich schon heftig, dass wir das Zubehör nicht bereits in Deutschland gekauft hatten, nur war mir das leider zu spät eingefallen. Bei ebay wurde genau das Richtige von einem Verkäufer aus Hong Kong angeboten.

Wir sind weiter bis zum Oriental Plaza gelaufen, als wir dort ankamen hatte ich urplötzlich heftige Krämpfe in den Beinen, also hieß es für uns ganz langsam wieder Richtung Hotel zurück.



Unterwegs haben wir in unserem Lieblingsnudelsuppenrestaurant Fugang Lamian / Fugang Noodles (213 Wangfujing Dajie, Dongcheng District) vom letzten Jahr, ein frühes Abendessen eingenommen. Es gab: 1x Nudelsuppe mit frittiertem Schweinefleisch, 1x Nudelsuppe mit frittiertem Hühnerfleisch, 5 gemischte Spießchen und 3 Hackspießchen aus Hühnerfleisch, sowie chinesisches Bier.

Um 17:30 waren wir wieder im Hotel, haben noch ein wenig gekramt und unsere Sachen verstaut. Fast 2 Tage waren wir schon ohne Internet, Entzugserscheinungen machten sich bei uns breit. Also hieß es schnell noch den Laptop auspacken, an das Breitbandinternet des Hotels anschließen und unsere Emails lesen, allerdings waren wir zu müde zum Beantworten und sind schon um 20:00 ins Bett gegangen. 33 Stunden ohne Schlaf sind genug.

 
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