Kowloon - HK Museum of History & HK Island - Peak (9.10.2005) - Chinamingtian

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Kowloon - HK Museum of History & HK Island - Peak (9.10.2005)

2005 - Teil 2

11. Tag, Sonntag 09.10.2005, Museum of History, The Peak

Heute am Sonntag ließen wir es ruhiger angehen, daher sind wir nach dem Frühstück noch einmal auf das Zimmer gegangen. Kaum war ich im Bad verschwunden, da klingelte auch schon das Zimmertelefon. Als Hartmut den Hörer abnahm und fragte worum es ginge, war es diesmal der Hotel-Manger persönlich, der am anderen Ende der Telefonleitung war. Auch er entschuldigte sich noch einmal für die Unannehmlichkeiten, die wir am Tag des Eincheckens erlebt hatten. Das hatten wir nun wirklich nicht erwartet, aber offensichtlich hatte man meine Kritik am nicht vorhandenen Krisenmanagement nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern man bemühte sich, die Probleme vergessen zu machen.

Im Gespräch mit dem Hotelmanager stellte sich heraus, dass er, genauso wie wir, deutscher Staatsbürger war, danach führten er und Hartmut das Gespräch auf Deutsch weiter. Der Hotelmanager erzählte ihm, dass das Hotel zum 31.Dezember 2005 geschlossen wird, anschließend sollte es abgerissen werden, und einem modernen Bürohaus Platz machen. Irgendwie Schade, ein Stück Geschichte geht verloren, aber so ist es nun einmal. Irgendwelche Investoren erwerben eine Immobilie und das dazugehörende Grundstück, und dann versuchen sie maximalen Gewinn daraus zu erzielen. Und gerade in Hong Kong ist Platz Mangelware, somit kann man mit Büros deutlich mehr verdienen, als mit Hotelzimmern. Abschließend fragte er Hartmut noch, ob wir denn schon nach Macau gefahren wären. Als Hartmut es verneinte - da ich leicht seekrank werde und mich deswegen vor der Überfahrt fürchte, war es von uns nicht geplant - bekam er die Empfehlung, doch mit dem Hubschrauber nach Macau zu fliegen, dieses ginge deutlich schneller und stressfreier sei es außerdem. Vielleicht irgendwann einmal, aber garantiert nicht bei diesem Aufenthalt, es war uns schlicht weg zu teuer.

Da wir heute Abend noch auf den Peak wollten, hatten wir für den Vormittag ein leichtes Ausflugsprogramm gewählt, wir gingen in das Hong Kong Museum of History (http://www.lcsd.gov.hk/CE/Museum/History/). Auf dem Weg dorthin stellten wir fest, dass Sonntag Vormittag viel weniger Menschen und Autos unterwegs sind, selbst um 10:30, als wir beim Museum ankamen, waren die Straßen noch fast menschenleer, nur die vorbeifahrenden Busse waren schon recht ordentlich besetzt. In diesem Museum gibt es verschiedene Abteilungen, die die Geschichte Hong Kongs erzählen. Man sollte sich an die vorgegebene Reihenfolge halten, da man dann die Geschichte Hong Kongs von den frühesten Anfängen bis zum heutigen Tage vermittelt bekommt. Folgendes ist zu sehen:

  • Geografische und geologische Lage von Hong Kong

  • Prähistorisches Hong Kong

  • Hong Kong in der Zeit von den Han-Kaisern bis zu den Qing-Kaisern

  • Alte Handwerkskünste (Fischfang, Salzgewinnung, Reisanbau)

  • Brauchtum (Hochzeit, Taiping Qingjiao (Jahrmarkt)) Hong Kongs

  • Auswirkungen des Opium Krieges und der daraus resultierenden Abtretung von Hong Kong an England

  • Hong Kong in den frühen Jahren bis 1941

  • Hong Kong während der Japanischen Besetzung

  • Zeit nach 1945 bis zur Rückgabe von Hong Kong an China

Alle Ausstellungsstücke sind 2-sprachig in Englisch und Chinesisch beschriftet, außerdem gibt es zu jedem Ausstellungsabschnitt auch Videofilme auf Englisch zu sehen. Wer will, kann sich den ganzen Tag im Museum aufhalten und die Geschichte Hong Kongs in sich aufsaugen, äußerst spannend und lehrreich. Auch wenn wir nur rund 4,5 Stunden im Museum waren, kann ich es nur jedem empfehlen, informieren Sie sich über die Geschichte Hong Kongs direkt vor Ort, sie werden vieles mit anderen Augen sehen.

 
 
 
 
 
 

Um 14:30 verließen wir das Museum. Noch hatten wir etwas Zeit, bevor wir uns zum Peak aufmachen wollten, also taten wir etwas für unser Wohlbefinden, wir gingen zu einem chinesischen Friseur. Wir suchten uns auf der Straße einfach einen Laden aus, der Frisörleistungen und Maniküre anbot.

Als wir dem Chef erklärten, was wir gerne hätten, bedauerte er und sagte uns, dass heute am Sonntag seine Maniküre Fachkraft frei hatte, aber die Haare würden sie uns gerne frisieren. Durchgeschwitzt wie wir waren, nahmen wir gerne an. Zuerst bekamen wir eine Art Kittel angezogen, wer mich kennt weiß, dass das bei mir ein Problem ist. Ich bin äußerst stabil gebaut und passe nur mit den allergrößten Schwierigkeiten in ein chinesisches Kleidungsstück hinein, mag es noch so groß sein. Gut, irgendwann hatten wir jeder unseren Kittel an. Nun ging es ans Haare waschen, wir mussten uns jeder auf eine Liege legen, an deren Ende ein Waschbecken eingebaut war. So ähnlich wie bei uns, nur hier sitzt man auf einem Stuhl und legt den Kopf auf den Waschbeckenrand, in Hong Kong lagen wir komplett flach auf einer Massagematte, die uns gleichzeitig den Rücken verwöhnte. Die junge Frisörin fing an die Haare zu waschen, und wenn ich waschen sage, dann meine ich es auch so. Sie schäumte, spülte und massierte die Haare und die Kopfhaut, wie ich es noch nie erlebt habe. Als ich "gefühlte" Stunden später kurz vor dem Einschlafen stand, war sie fertig und wir mussten uns wieder auf den normalen Frisörstuhl setzten.

Jetzt wurden die Haare von einem Gesellen geföhnt und in Form gebracht, alles mit größter Sorgfalt. Europäische Haare sind für einen chinesischen Frisör durchaus eine Herausforderung, sind sie doch sehr viel dünner und feiner als Chinesische. Fazit dieses Abenteuers: Es war super entspannend, unsere Haare waren sauber und weich, wie nie zuvor und Spaß hat es auch gemacht. Kann ich nur jedem, der ein bisschen Zeit hat empfehlen, natürlich nicht bei einem Hotelfrisör, da kann ich auch in Deutschland zu einem Standardladen gehen, sondern in einem echten Laden, wo die Einheimischen hingehen.

Jetzt hieß es für uns kurz ins Hotel gehen, und unser Stativ für die Nachtaufnahmen holen, hatten wir es doch extra aus Deutschland dafür mitgeschleppt (2,7 kg), Hartmut durfte es jetzt tragen.

Mit der MTR sind wir nach Central gefahren, um von dort Richtung Talstation der Peak Tram zu laufen. Hierbei querten wir den Statue Square.

Auf diesem Platz trafen sich auch heute (es war ja schließlich Sonntag) viele philippinische Frauen, die als Dienstmädchen in Hong Kong waren. Sonntag ist der freie Tag der Dienstmädchen, und statt in den Zoo oder an den Strand zu gehen, treffen sie sich am Statue Square.

Doch wir liefen weiter zur Peak Tram. Die Strecke der Peak Tram ist einspurig, nur im mittleren Streckenabschnitt gibt es eine Ausweichstelle, die doppelgleisig ausgebaut ist und jedesmal angefahren werden muss, um eine Bahn der Gegenrichtung vorbei zu lassen. Die Fahrt nach oben dauert nur knapp 5 Minuten, dabei werden auf einer Strecke von 1364 m insgesamt 368 m Höhenunterschied überwunden. Noch zu erwähnen ist, dass es unterwegs 4 weitere Stationen gibt, an denen man die Fahrt unterbrechen kann. Doch wir fuhren gleich bis zum Peak hinauf. Es soll aber auch Leute geben, die diese Strecke problemlos hoch und runter laufen, wir gehören aber nicht dazu. Auf der Fahrt fährt man durch Häuserschluchten, die Wohnungen sind fast zum Greifen nahe, in diesen Hochhäusern möchte ich nicht wohnen. (Die Zahlen und Fakten habe ich aus dem Internet, auswendig kenne ich die nicht.)

Um 18:00 waren wir endlich oben auf dem Victoria Peak, von hier hat man einen wundervollen Ausblick über Hong Kong Island, Hong Kong Harbour nach Kowloon. Doch da es nicht richtig dunkel war, sondern erst dämmerte, machte ich vom Lions Head aus, nur einige Aufnahmen.

Der Peak Tower war wegen Bau- und Renovierungsarbeiten geschlossen. Zum Abendessen gingen wir erst einmal in die nahe gelegene Peak Gallerie. Unser Abendessen hatten wir beim "goldenen M" (McDonald's), hier oben am Peak isst man entweder günstig in einem Schnellrestaurant, oder extrem teuer, dazwischen haben wir nichts gefunden. Außerdem waren wir wegen der berühmten Aussicht hier und nicht um hochklassig zu speisen.

Nach dem Essen war es endlich dunkel genug, so dass ich mit den Nachtaufnahmen beginnen konnte. Hierzu gingen Hartmut und ich auf das Dach des Shopping Centers. Von hier aus habe ich während der "Symphony of Lights" die Skyline von Hong Kong fotografiert, leider ist diese Lightshow vom Peak aus gesehen nicht so eindrucksvoll wie vom Ufer in Kowloon.

Zurück zum Hotel sind wir mit dem Taxi, wir hatten einfach keine Lust mehr uns heute viel zu bewegen.

 
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