Ankunft & Tian'anmen Platz (30.9.2005) - Chinamingtian

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Ankunft & Tian'anmen Platz (30.9.2005)

2005 - Teil 1

2. Tag, Freitag 30.09.2005, Ankunft in Peking, Tian'anmen Platz

Das Gepäck war da, jetzt zum Taxistand und mit dem Taxi schnell zum Hotel, dachten wir. Durch den Zoll gab es keinerlei Probleme, die traten erst dann auf, als wir ein Taxi zum Tianlun-Hotel haben wollten. Die chinesischen Taxen sind nämlich nicht darauf ausgelegt 3 Koffer, 2 Rucksäcke und 2 Personen  zu transportieren. Aber dann haben wir es doch irgendwie mit viel Kreativität von allen Seiten geschafft, uns und unser Gepäck in einem Taxi zu verstauen. Nach fast 1,5 Stunden Fahrt und Stau im Beijinger Berufsverkehr endlich angekommen. 120 CNY, oder umgerechnet knapp 15 EUR, mussten wir zahlen, für uns nicht sehr viel, aber für Pekinger Verhältnisse doch eine große Summe.


Endlich um 11:30 waren wir im Tianlun Dynasty Hotel (50 Wangfujing Dajie, Dongcheng District, Beijing) angekommen. Da wir bei der Hotelbuchung Frühankunft und unseren Flug angegeben hatten, war das Zimmer schon bezugsfertig.

Ankunft in Peking war um 8:45 Ortszeit. Jetzt hieß es für uns, die Einreiseformalitäten hinter uns zu bringen. Obwohl wir fast als erste das Flugzeug verlassen hatten, brauchten wir ca. 1 Stunde, bis wir alle Kontrollen passiert hatten, gleichzeitig mit uns waren weitere Flugzeuge gelandet, und so schoben sich mehrere hundert Leute durch die Kontrollen, und das dauert. Endlich in der Gepäckhalle angekommen, doch wo war unser Gepäck? Nicht da. Auf dem Band, an dem unser Flug angezeigt wurde, war weit und breit nichts von unserem Gepäck zu sehen. Weil die Kontrollen so lange gedauert hatten, dachten wir schon, dass wir es irgendwo bei der Gepäckaufbewahrung suchen müssten, also zur Information, aber die kümmerten sich überhaupt nicht um uns. Ok, zurück in die Halle und unser Gepäck selbst suchen. Wir waren aber nicht die einzigen Fluggäste, die so irritiert warteten. Schließlich fanden wir das Gepäck auf einem ganz anderen Band, wir hatten zu unserem Glück farblich auffällige Koffer, die sich aus dem grauen Koffereinerlei abhoben.

Das Tianlun ist ein großes Stadthotel mit 408 Zimmern auf 10 Etagen. Das Haus selbst ist modern und sehr elegant, es ist um eine Plaza gebaut, von der gesagt wird sie wäre die größte in Asien. Der Innenhof geht über 7 Etagen und hat ein Glasdach, das tagsüber den Sonnenschein ins Innere lässt und abends blau angestrahlt wird. Auf der Plaza befindet sich ein Restaurant wo man sich den ganzen Tag aufhalten kann. Am Nachmittag laden Kaffee, super leckerer Kuchen und live gespielte klassische Musik ein, abends gibt es ein Buffet vom Feinsten mit einer Kombination westlicher und asiatischer Küche, meist auch mit live Musik.

Die Zimmer sind von mittlerer Größe mit: Schreibtisch, Sat-TV, Radio, Sessel, Tischchen, Mini-Bar, Safe, Wasserkocher, Tee- und Kaffeebeuteln täglich natürlich frisch aufgefüllt, Fön, Telefon auch im Bad, rutschfester Badewanne, Bademantel, Make-Up-Spiegel, Mineralwasser zum Zähneputzen, Waschlappen, Klimaanlage individuell regelbar. Die Matratzen fand ich etwas hart, aber das ist Ansichtssache. Wir fanden ein nettes, frisches Blumengesteck und einen Obstkorb auf dem Zimmer. Als die Blumen nach einigen Tagen verwelkt waren, gab es ein neues Gesteck. Die tägliche Zimmerreinigung war über jeden Zweifel erhaben. Minibarpreise ca. halb so hoch, wie in Deutschland. Jeden Morgen bekamen wir die China Daily in Englisch unter der Tür durchgeschoben. Achtung: Macht man über Nacht das nicht stören Lämpchen an, gibt es auch keine Zeitung. Das Geräusch könnte einen ja belästigen. Kostenloses Breitband-Internet auf dem Zimmer stand selbstverständlich zur Verfügung.

Der Blick aus dem Hotelfenster zeigte uns im Hintergrund die Dächer der verbotenen Stadt, wir hatten das Hotel ja auch danach gewählt, dass es günstig zu den Sehenswürdigkeiten in der Stadt lag. Aber es war noch mehr zu sehen - Smog. Daran mussten wir uns erst gewöhnen, dass immer und überall die Luft dreckig und dunstig war. Für uns Deutsche inzwischen etwas ungewohntes, für Chinesen leider normal.


Keine lange Pause - Das Besichtigungsprogramm geht los


Insgesamt hatten wir für Besichtigungen in Peking 5 ½ Tage Zeit, also nicht so viel, und daher starteten wir schon am frühen Nachmittag mit unserem Besichtigungsprogramm. Vom Hotel sind wir durch die Nanchizi Dajie zum Tian'anmen Platz gelaufen, ungefähr 30 Minuten brauchten wir für diese Strecke. Die Zeitverschiebung, der fehlende Schlaf (beim Fliegen kann ich nämlich nicht gut schlafen), und unsere letzte Nacht in Deutschland war auch sehr kurz, steckte uns in den Knochen, aber so lange es hell draußen ist, geht es meistens noch. Auch machten wir den Fehler, dass wir uns kein Wasser zum Trinken mitgenommen hatten.

Alles war für uns ungewohnt: Sprache, Schrift, Straßenverkehr, Klima. Auf was hatten wir uns da bloß eingelassen.

Man merkte, dass morgen, der erste Oktober, Nationalfeiertag in China, war. Viele Häuser waren mit der Nationalfahne geschmückt, und auf dem Tian'anmen Platz angekommen, war dieser mit herrlichem Blumenschmuck versehen. Die Dekoration stand unter dem Thema "one world one dream", die Vorboten der im Jahr 2008 stattfindenden Olympiade waren nicht zu übersehen. Auch gab es am Museum der Chinesischen Geschichte eine Uhr, die den Countdown bis zum Beginn der Olympischen Spiele herunter zählte.

 

Auf dem Tian'anmen Platz selber war wenig Militär präsent, dass hatten wir anders erwartet. Es gab auch keinerlei Zugangskontrolle, jedermann konnte den Platz ungehindert betreten. Wir gingen um den ganzen Platz herum und bestaunten die Riesenfläche und die darum herumstehenden Gebäude: Tor des Himmlischen Friedens (Tian'anmen), Denkmal der Volkshelden (Renmin Yingxiong Jinianbej), Mao Mausoleum (Mao Zhuxi Jiniantang), Museum der Chinesischen Geschichte, Große Halle des Volkes (Renmin Dahuitang), Vorderes Tor (Qianmen).

Umwerfend, überwältigend, beeindruckend, faszinierend, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Langsam machte sich bei uns Erschöpfung breit, wir hatten seit dem Frühstück im Flugzeug nichts mehr gegessen. Ich kaufte an einem Imbissstand ein Päckchen Kuchenbrötchen und eine Flasche Wasser, unser erster Einkauf in China. Danach mit dem Taxi zurück zum Hotel, ich wollte zwar zurück laufen, aber Hartmut war einfach nicht dazu zu bewegen.

Wir hatten in unserer Planung für das erste Abendessen den Dong'anmen Essensmarkt in der Donghuamen Dajie vorgesehen, dort sind wir auch hingegangen. Ein fürchterlicher Touristennepp, so stufe ich es ein. Von der hochgelobten Qualität, keine Spur. Wir haben dort zwar nicht viel gegessen, aber so richtig geschmeckt hat es uns nicht. Nur die ersten Nudeln waren sowohl kulinarisch, als auch preislich ok. Insgesamt haben wir 81 CNY auf dem Essensmarkt gelassen, aber satt geworden, keine Spur. Wenn das mit der hochgelobten chinesischen Küche so weitergeht, ….



Zur Entspannung und Ablenkung sind wir noch ein wenig über die Wangfujing Dajie gebummelt, und haben die Stimmung auf uns wirken lassen.

Bevor wir uns auf das Hotelzimmer zurückzogen, kümmerten wir uns um den für Sonntag 2.10.2005 geplanten Ausflug. Noch in Deutschland hatten wir uns überlegt, dass wir unbedingt auch zur großen Mauer nach Badaling und zu den Ming Gräbern wollten. Die Information, wie man zu diesen Sehenswürdigkeiten gelangt, war sowohl im Internet, als auch in den Büchern eigentlich nicht vorhanden. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse, so sagten wir uns, ist es vor Ort sehr schwierig  heraus zu finden, wie man dahin gelangt. Also wählten wir hier, wie auch wahrscheinlich 99,9% aller Touristen, die vor uns dahin gefahren sind, den bequemsten Weg, wir buchten im Hotel ein Ausflugspaket.

Für diesen Ausflug zahlten wir knapp 900 CNY.

 
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