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16. Tag, Mittwoch 11.10.2006, Gugong (Kaiserpalast) -
Aufgestanden um 5:15, weil wir irgendwie nicht mehr schlafen konnten. Mit dem Taxi zum Nordeingang der Verbotenen Stadt, 8:35, kurz nach Öffnung um 08:30 waren wir heute schon dort, wir hatten ja noch einiges vor uns.
Abermals die Verbotene Stadt gleich durch den Nordeingang betreten und zügig bis zur Mitte durchgelaufen, um uns heute von dort beginnend den östlichen privaten Teil anzusehen.
Dort fiel uns ein Gebäude auf, welches so gar nicht in den üblichen Häuserstil der verbotenen Stadt passt: Shui Dian (Hall of Water). Dieses Gebäude ist auch unter der Bezeichnung Shuijing Gong (Crystal Palace) bekannt. Nachdem das ursprünglich an dieser Stelle stehende Gebäude durch einen Brand zerstört worden war, wurde mit dem Neuaufbau 1909 begonnen, jedoch wurde es niemals fertiggestellt.
Weiter ging es danach zur Uhrensammlung. Da einige große Sammlungen extra kosten, sind dort deutlich weniger Besucher. Im Uhrenmuseum der Verbotenen Stadt befindet sich die eindrucksvolle Uhrensammlung der Qing-
Eine gute Beschreibung der Uhrensammlung (auf Englisch) kann folgender WebSite entnommen werden: Digitales Palast Museum http://www.dpm.org.cn/
Danach Mittagessen, weil wir schon auf der rechten Seite der Palast-
Nachmittags ging es in die Juwelensammlung, eine Ausstellung, die man ähnlich der Uhrensammlung gesehen haben MUSS.
Um diese Sammlung zu besichtigen betritt man zuallererst einen kleinen Vorhof, auf dessen rechter Seite sich die "Neun Drachen Mauer" (Nine Dragon Screen) befindet. Die Neun-
Die Zahl des Kaisers ist die '9'. Deshalb sind überall im Palast 9-
Doch weiter in unserem Besichtigungsprogramm: Vom Vorhof aus wendet man sich nach links und durchquert das Huang Ji Men, das erste Tor zum "Palace of Tranquil Longevity" (Ning Shou Gong). Weiter durch das Ning Shou Men (Gate of Peace and Longevity) erreicht man die eigentliche Gebäudegruppe, die die Juwelensammlung beherbergt.
Die Schätze der Qing Dynastie, die im Palastmuseum ausgestellt sind, sind Erzeugnisse der hohen Kunstfertigkeit chinesischer Handwerker und Juweliere. Ihre Materialien sind Gold, Silber, Jade, Perlen und weitere Edel-
Besonders hervorheben möchte ich: Ziergegenstände, wie Tierplastiken oder Pflanzennachbildungen aus verschiedenfarbiger Jade, sehr viele Stücke aus der besonders kostbaren weißen Jade. Außerdem werden Figuren, Fläschchen und Dosen aus Koralle, Kristall, Rosenquarz, Elfenbein, Halbedelsteinen, kombiniert mit Gold gezeigt.
Am Eingang zum zweiten Teil der Sammlung hängen Bilder mit Darstellungen des Kaisers und der Kaiserin. Auf diesen Zeichnungen sind die verschiedenen traditionell getragenen Schmuckstücke farblich hervorgehoben. Auf diese Art fällt es dem Betrachter leicht die Preziosen zuzuordnen, die in der Ausstellung gezeigt werden.
Einige der auffälligsten Stücke sind: Ein Armreifen aus Gold mit dem Holz des Aquilariabaumes (aloeswood), eine Art Sandelholz, welches auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendet wird, verziert mit dem goldenen Schriftzeichen shou (longevity=Langlebigkeit). Armbänder und Anhänger aus Turmalin, Jade und Perlen. Silberne Halsreifen, goldener Haarschmuck, Ketten, Gürtel, Ohrringe, Ringe und Diamanten. Nicht zu vergessen die prachtvolle Phoenixkrone der Kaiserin aus der Wanli Periode (1573-
Die gesamte Ausstellung ist äußerst prachtvoll, exotisch und beeindruckend. Hier kommen allerdings in der Regel nur Einzeltouristen -
Den Juwelenpalast konnten wir heute nur teilweise besichtigen, weil uns mal wieder die Zeit weggelaufen war. Also hieß es mal wieder mitten drin abbrechen und am nächsten Tag weitermachen. Wir hätten zwar noch etwas Zeit gehabt, aber wir wollten uns heute noch einen erst vor kurzem wieder eröffneten Abschnitt der verbotenen Stadt ansehen, aber für eine ausgiebige Betrachtung dieses Abschnittes fehlte uns bereits die Zeit.
Jetzt kurz vor Schließung der Gesamtanlage waren kaum noch Menschen unterwegs, und man konnte ungestörter Fotografieren, doch auch wir mussten für heute die verbotene Stadt verlassen.
Um 16:40 haben wir das Nordtor passiert und sind wie üblich zu Fuß in Richtung Hotel gegangen. Auf dem Weg gab es eine kleine chinesische Bäckerei mit sehr lecker aussehenden Gebäckstückchen. An zwei Tagen waren wir tapfer an diesem Laden vorbei gelaufen, ohne etwas zu kaufen. Aber nach dem frustrierenden, schlechten Mittagessen hatten wir uns eine Belohnung verdient, also blieben wir stehen. Das Ladenmädchen drückte uns zum Kosten gleich zwei Miniwindbeutel mit Sahne gefüllt in die Hand, sie wusste genau, was uns gut tat. Ich wollte daraufhin 12 Windbeutel kaufen, für jeden 6 Stück. Also zeigte ich der Chinesin in Zeichensprache "12", die aber glaubte ich meine 12 CNY und fing an alle einzupacken, die noch in der Kiste lagen. Als wir merkten wie viel das wird, haben wir Stopp gerufen. Wir haben uns dann auf eine größere Tüte geeinigt, die nachher 5 CNY gekostet hat. Man verkauft diese kleinen Gebäckteile nach Gewicht und nicht stückweise. Wir haben sie auf dem Weg ins Hotel so nebenbei verspeist, absolute Klasse.
Als wir im Hotel angekommen waren, hatten wir verständlicherweise keinen Hunger mehr und haben uns für Drinks und Häppchen in der Club Lounge des Hotels entschieden.