Himmelstempel & Pearl Market (5.10.2005) - Chinamingtian

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Himmelstempel & Pearl Market (5.10.2005)

2005 - Teil 1

7. Tag, Mittwoch 05.10.2005, Tian Tan (Himmelstempel), Perlenmarkt

Heute ist unser letzter Tag in Peking und wir haben noch eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt vor uns, den Tian Tan (Temple of Heaven, Himmelstempel). Ich winkte uns also, wie schon so häufig in den letzten Tagen, ein Taxi von der Straße, zeigte dem Fahrer eine Postkarte von unserem Fahrtziel, und schon brachte er uns auf direktem Wege, quer durch die Stadt, dorthin. Die Fahrtzeit vom Hotel aus betrug fast 45 Minuten.

Als wir um 10:25 die Tempelanlage betreten hatten, informierte uns eine Anzeigentafel, dass die "Hall of Prayer for Good Harvest", das offizielle Highlight der gesamten Anlage leider noch bis zum 30. April 2006 renoviert werde, und somit nicht zu besichtigen sei. Schade, aber es gibt trotzdem noch genug zu sehen, so dass man problemlos einen ganzen Tag dort verbringen kann.

 

Hinter dem Zhaoheng Men (South Gate, Südtor) trafen wir auf einen alten Mann, der sich in der Kunst der Wasser-Kalligraphie übte. Hierbei werden alte Gedichte mit Wasser und einem großem Pinsel auf den Stein geschrieben. Das Ergebnis ist jedoch nie lange vom Zuschauer zu betrachten, denn in der Sonne verdunstet das Wasser sehr schnell wieder. Trotzdem ist diese Kunst in China sehr beliebt, einerseits wird das Gedächtnis trainiert, da man die Gedichte auswendig beherrschen muss, andererseits aber auch die Hand und die Schrift, da der Pinsel exakt geführt werden muss.

 
 

Weiter ging es vorbei an der Dressing Terrace zum Circular Mound Altar. Dieser Altar erhebt sich über 3 konzentrisch angeordnete Terrassen, die alle aus weißem Marmor errichtet wurden. Die oberste Terrasse wird um die Symbolik zu unterstreichen ebenfalls ausschließlich aus konzentrisch angeordneten Steinen gebildet. Um den Zentralstein gibt es 9 Ringe, der erste Ring wird aus 9 Steinen gebildet, der 2-te aus 2x9, der äußerste Ring wird von 9x9=81 Steinen gebildet. Auf der nächsten Ebene geht es mit 90 (9 mal 10) weiter bis 162 (2 mal 9 mal 9), auf der dritten Ebene bis 243 (3 mal 9 mal 9). Der Zentralstein wird auch als Heavenly Center Stone bezeichnet. Es wird behauptet, dass die Stimme einer Person, die darauf steht, besonders kraftvoll erklingt. Dieser Stein ist aber auch für Chinesen und Touristen ein beliebtes Fotomotiv, jeder versucht sich darauf stehend fotografieren zu lassen. Hartmut hatte daher keine Chance, er musste auf den Stein. Die Altarfläche wird von 2 Mauern umgeben, einer runden und einer quadratischen, schon recht ungewöhnlich. Innerhalb der Mauern befinden sich auch noch Feuerstellen, sowie Brandkörbe.

Doch weiter mit der Besichtigung, als nächstes gelangten wir zur nördlich gelegenen Echo Mauer (Echo Wall) und dem Imperial Vault of Heaven. Eigentlich wollten wir ja herausfinden, ob das Echo wirklich so gut ist, aber keine Chance, es waren viel zu viele Chinesen unterwegs, die genau die gleiche Idee hatten. Auch dieser Tempelbereich benötigt dringend eine Renovierung, die Farbe an den Gebäuden ist schon stark verblasst und blättert leider auch teilweise ab. Auch die blauen Dächer sind schon angegraut, blaue Dachziegel findet man beim Tian Tan auf allen wichtigen Gebäuden und Mauern. Diese Farbe symbolisiert den Himmel, so wie gelb die Farbe des Kaisers und grün die des Buddhismus ist.

Anschließend wollten wir uns noch ein wenig die Gärten ansehen, wir gingen also durch das Tripple Gate und quer durch den Park zurück in die Mitte zur berühmten Dan Bi Qiao (Dan Bi Bridge, Brücke der zinnoberroten Stufen). Dieser Weg ist 360 m lang und 30 m breit. So wie früher die Kaiser, näherten auch wir uns auf diesem Weg dem eigentlichen Höhepunkt, der Hall of Prayer and Good Harvest (Halle des Ernteopfers). Doch, wie schon am Anfang des heutigen Tages geschrieben, geschlossen wegen Renovierung. Trotzdem konnten wir schon erkennen, wie prachtvoll es aussehen wird, wenn die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein werden.

 
 

Bevor wir die Anlage verließen ging es noch zum Long Corridor (Langer Gang), der von der Hall of Prayer and Good Harvest zur nördlichen Divine Kitchen (Göttliche Küche) führt. Auf dem Weg dorthin trafen wir einen hochdekorierten alten Chinesen, der stolz in seiner grünen Uniform durch den Park ging. Auf meine Bitte (deuten auf die Kamera) ließ er sich bereitwillig fotografieren.

Doch zurück zum Long Corridor. Hier haben wir es wie die Chinesen gemacht und erst einmal eine Pause eingeschoben, in dem wir uns auf die hölzerne Balustrade gesetzt haben. Hier im Gang treffen sich auch immer viele Menschen, teilweise musizieren und singen sie, teilweise spielen sie Karten und natürlich werden die Touristengruppen hier hindurch geführt.

Abschließend ging es noch zu den Seven Celestial Stones (7 Stern Steinen). Dieses sind behauene Steine, die die 7 Spitzen der Tai Shan Berge darstellen sollen. Doch in Wirklichkeit sind es 8 Steine, der 8-te Stein wurde nachträglich hinzugefügt. Dass diese Steine von einem Meteor stammen, gehört jedoch in das Reich der Sage.

Über die Parkanlagen sollte ich vielleicht auch noch das eine oder andere Wort verlieren. Der Park wird von tausenden teilweise uralten Zypressen gebildet. Zwischen den Bäumen wächst Rasen, der regelmäßig gemäht und gewässert wird. Falls man keine Lust hat sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen, so ist schon der Park alleine den Besuch wert.

Den Tempel haben wir am Ostausgang verlassen. Sofort hat einen die Hektik der Großstadt wieder. Nur schräg über die Straße befindet sich der Hongqiao Markt, und direkt daneben auch ein Perlenmarkt. War ich doch nach China und Peking gereist mit der festen Absicht mir keine Perlen zu kaufen, so warf ich hier meine Absicht über Bord. Als Hartmut und ich den Perlenmarkt verließen, hatte ich mir doch eine Kette gekauft. Hartmut hatte aber heftig handeln müssen, die Fantasiepreise, mit denen angefangen wurde, waren wir nicht bereit zu zahlen. Wahrscheinlich, nicht nur wahrscheinlich sondern sicherlich, immer noch viel zu viel bezahlt. Danach ein Taxi auf der Straße angehalten und zurück zum Hotel.

Heute, an unserem letzten Abend in Peking gingen wir in ein Restaurant nahe dem Hotel, nur einmal schräg über die Wangfujing Dajie und schon waren wir da: "Dong Lai Shun", wie fast immer in Peking hat es ausgezeichnet geschmeckt.

Noch zurück ins Hotel und Koffer packen, morgen geht es weiter nach Hong Kong. Hartmut schimpfte ein wenig, da er jetzt alles in unsere Koffer verpacken musste, mit den gekauften Reise-DVD's und der angewachsenen Reisebegleitung wurde es knapp, wir waren ja schließlich nicht mit leeren Koffern angereist.

 
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